Abitur am Kolleg

Zu den vielfältigen Möglichkeiten, das Abitur über den zweiten Bildungsweg nachzuholen, gesellt sich auch das Kolleg.

Das Kolleg ist eine Institution der beruflichen Erwachsenenbildung, welche explizit darauf ausgerichtet ist, höhere schulische Bildungen zu vermitteln. Vor allem das Abitur über den zweiten Bildungsweg ist das Kernelement der Konzeption eines Kollegs.

Von seinem Aufbau her erinnert das Kolleg unter allen Optionen, die auf dem zweiten Bildungsweg zum Abitur führen, am ehesten an die klassische Sekundarstufe II. Denn auch innerhalb eines Kollegs wird Vollzeitunterricht durchgeführt. Damit kann man sein Abitur am Kolleg innerhalb der gleichen Zeitspanne nachholen, wie es im Rahmen einer klassischen gymnasialen Oberstufe möglich wäre.

Abitur über das Kolleg ablegen

Dieses spezielle Konzept erfordert jedoch das Vorhandensein besonderer Voraussetzungen, sowohl formeller wie auch ideeller Art. Denn an einem Kolleg braucht man einerseits die Muße, sich nach einer vorhergehenden Berufstätigkeit wieder voll und ganz auf den Schulbesuch einzulassen, andererseits ist eine Berufstätigkeit rein rechtlich neben dem Kollegbesuch nur noch im nebenberuflichen Arbeitszeitmodell gestattet.

Nichtsdestotrotz ist das Kolleg als eine Variante des Abitur Nachholens einen vertieften Blick wert. Denn kaum eine andere Möglichkeit bringt den Abiturstoff über den zweiten Bildungsweg derart schnell nahe, wie das Kolleg.

Träger des Kollegs können prinzipiell staatliche Einrichtungen sein. Wesentlich häufiger kommt es jedoch vor, dass die Kollegs in privater Hand und insbesondere bei den kirchlichen Trägern liegen.

Zielgruppe und Voraussetzungen des Kolleg Abiturs

Für die spezielle Konzeption eines Kollegs sind nur wenige Menschen prädestiniert. Denn die parallele Ausübung einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung ist nicht nur aus zeitlichen Gründen nicht möglich, sondern rechtlich sogar ausgeschlossen. Deshalb kann die Zielgruppendefinition eines Kollegs als äußerst eingrenzend beschrieben werden. Weitere Einschränkungen werden darüber hinaus durch die Zugangsvoraussetzungen erklärt.

Die ausdrückliche Voraussetzungsdefinition für das Abitur nachholen am Kolleg

Das Abitur nachholen sollte eigentlich jedem Interessenten offen stehen. Tut es auch, schließlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die über den zweiten Bildungsweg zum Abitur führen. Deshalb steht es dem Kolleg auch offen, seine eigenen Zugangsvoraussetzungen zu definieren.

Vom Angebot des Abitur Nachholens am Kolleg sollen sich vor allem Menschen angesprochen fühlen, die

  • mindestens 19 Jahre beim direkten Einstieg in die Einführungsphase sind,
  • mindestens 18 Jahre beim vorherigen Besuch eines Vorkurses sind,
  • einen Haupt- oder Realschulabschluss vorweisen,
  • eine Berufsausbildung absolviert haben oder
  • mindestens drei Jahre einer Beschäftigung nachgegangen sind oder
  • Wehr- oder Zivildienst geleistet haben, wozu heute auch das Absolvieren des Bundesfreiwilligendienstes zählt oder
  • Kinder erzogen haben oder
  • am freiwilligen oder ökologischen Jahr teilgenommen haben oder
  • mindestens ein Jahr als Entwicklungshelfer tätig waren oder
  • bis zu 18 Monate bei der zuständigen Arbeitsagentur als arbeitssuchend gelten,
  • aktuell weder einer Vollzeit- noch einer Teilzeittätigkeit nachgehen.

Zielgruppenansprache eingeschränkt

Betrachtet man sich die oben genannten Zugangsvoraussetzungen für das Abitur nachholen am Kolleg, so wird man erkennen, dass dieser Weg von vorne herein vielen Interessenten verschlossen bleibt. Nichtsdestotrotz gibt es bestimmte Personengruppen, die sich ausdrücklich vom Angebot eines Kollegs angesprochen fühlen sollen. Diese sind:

  • Menschen, die aktuell keiner Beschäftigung nachgehen, egal ob als Rentner, Hausfrau/mann oder als Arbeitssuchender.
  • Personen, die ihren Lebensunterhalt aus Quellen jenseits des Arbeitseinkommens beziehen, worunter auch Sozialleistungen fallen können.
  • All diejenigen, die auch innerhalb ihrer familiären Situation die Möglichkeit haben, das Abitur in vergleichsweise kurzer Zeit dank Vollzeitunterricht nachzuholen.

Im Gegensatz zu alternativen Wegen zum nachgeholten Abitur ist der über das Kolleg allerdings auch eine gute Wahl für Menschen, die nicht die Zugangsvoraussetzung des mittleren Bildungsabschlusses mitbringen. Dann muss man im Kolleg an einem halbjährlichen Vorkurs teilnehmen, der mit dem Ablegen einer Eignungsprüfung endet. Wird diese bestanden, so darf man in die Einführungsphase einsteigen und somit auch ohne vorhandenen mittleren Bildungsabschluss das Nachholen des Abiturs anstreben.

Diverse Kollegs zum Abitur nachholen

Vieles spricht dafür, sich beim Abitur nachholen für ein Kolleg zu entscheiden. Entsprechend wundert es auch nicht, dass diese Bildungseinrichtungen sich eines großen Zuspruchs erfreuen.

Sofort stellt sich natürlich die Frage, wo man ein solches Kolleg findet.

Kein flächendeckendes, aber doch ansehnliches Kolleg Angebot

Während man bezüglich der anderen Angebote für das Abitur nachholen auf dem zweiten Bildungsweg aus dem sprichwörtlichen Vollen schöpfen kann, so muss man für ein Kolleg doch einigen Rechercheaufwand betreiben. Denn obwohl diese Bildungsform durchaus überzeugen kann, wird sie nicht flächendeckend im gesamten Bundesgebiet angeboten.

Nichtsdestotrotz ist es prinzipiell überall möglich, ein Kolleg zu finden. Denn jedes Bundesland bietet, je nach Größe, mindestens ein Kolleg an und wer ein wenig Fahraufwand nicht scheut, der wird sicher im dezent erweiterten Umkreis seines Wohnorts auch ein Kolleg finden.

Allerdings sind bei dieser Bildungsform die Vergleichsmöglichkeiten eher gering. Denn tatsächlich ist es so, dass man nicht wählerisch sein darf, will man sein Abitur an einem Kolleg nachholen. Dies bedeutet nicht, dass die Kollegs minderwertig sind, allerdings muss man in den meisten Fällen mangels Alternative dem einzigen erreichbaren Kolleg den Zuschlag erteilen.

Ansprechpartner auf der Kollegsuche

Auf eigene Faust nach einem Kolleg zu recherchieren, kann durchaus etwas mühsam sein. Allerdings ist das Ergebnis dann seine Mühe wert, hat man schließlich ein Kolleg gefunden, an dem man sein Abitur nachholen kann.

Um so weit zu kommen, ist es allerdings wichtig zu wissen, an welche Institutionen man sich wenden kann, um die in der Nähe befindlichen Kollegs zu erschließen. Hier bieten sich

  • das Bildungsministerium im Rahmen der staatlichen Kollegs,
  • das zuständige Bistum im Zuge der kirchlichen Kollegs sowie
  • Gymnasien, an denen häufig Kollegs angegliedert sind

an.

Außerdem sollte man innerhalb der Kursdatenbank der Arbeitsagentur recherchieren und sich auch das Internet zur Hilfe nehmen. Darüber hinaus sind die Berufsberatungen der Arbeitsagenturen hilfreiche Ansprechpartner, will man das Abitur an einem Kolleg nachholen. Mit ihnen kann man sich auch ohne Leistungsbezug in Verbindung setzen.

Vor- und Nachteile des Abiturs am Kolleg

Soll man das Abitur am Kolleg nachholen oder lieber nicht? Um diese Frage zu beantworten, sollte man sich mit den Vor- wie auch Nachteilen auseinandersetzen, die diese Variante des zweiten Bildungswegs mit sich bring

Lange Vorteilspalette überzeugt

Das Kolleg bietet gegenüber seinen Konkurrenten innerhalb des Abitur Nachholens tatsächlich einige überzeugende Vorteile:

  • Dank des Vollzeitunterrichts erreicht man am Kolleg das Abitur nach spätestens 3,5 Jahren.
  • Die Flexibilität des Kollegs erlaubt es, bei nachgewiesener Qualifikation die Zeit bis zum Abitur zu reduzieren, so dass man im besten Fall die Prüfung nach zwei Jahren ablegen kann.
  • Das Kolleg ist kostenfrei und stellt auch kostenlos Lernmaterialien zur Verfügung.
  • Durch das spezielle Angebot für Erwachsene findet man im Kolleg in der Regel viele Gleichgesinnte.
  • Das Kolleg führt dank des Vorkurses auch Menschen mit Hauptschulabschluss zum Abitur.
  • Die Arbeitsgemeinschaften beinhalten interessante Freizeitaktivitäten sowie nachhilfeersetzende Förderungen.
  • Die starke Anlehnung an die klassische gymnasiale Oberstufe ist ein Erfolg versprechendes Konzept.
  • Die Abiturprüfungen werden in den Räumlichkeiten des Kollegs abgelegt.
  • Eine Förderung über BaFÖG ist möglich, ebenso wie ein Sozialleistungsbezug nicht ausgeschlossen ist.

Dem Kolleg anhaftende Nachteile

Obwohl sich vieles am Abitur nachholen am Kolleg positiv anhört, sollte man dennoch die Negativaspekte dieser Bildungsform nicht vergessen:

  • Unter gewissen Umständen ist der Vorkurs samt Eignungsprüfung, welche den Einstieg in die Einführungsphase verhindern kann, obligatorisch.
  • Der Kollegbesuch verbietet die Ausübung einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung, wodurch das Einkommen nicht gesichert ist.
  • Während des Vorkurses kann in der Regel kein BaFÖG bezogen werden.
  • Die Weitergewährung von Sozialleistungen während des Kollegbesuchs liegt im Ermessen der Arbeitsvermittlung.
  • Kollegs sind nicht flächendeckend in Deutschland vorhanden.
  • Die Zugangsvoraussetzungen des Kollegs sind stark eingegrenzt und sprechen lediglich eine eng gesteckte Zielgruppe an.
  • Hausaufgaben und Arbeitsaufträge verringern neben dem Vollzeitunterricht die Freizeit erheblich.
  • Die obligatorische Anwesenheit kann gerade für Mütter oder Väter problematisch werden.

Was kostet das Abitur am Kolleg?

Ein Abitur, welches in Vollzeit und dann auch noch in wenigen Jahren nachgeholt werden kann und nebenbei auch noch Arbeitsgemeinschaften bietet, das muss wohl einiges kosten. Falsch gedacht, denn das Kolleg überzeugt tatsächlich damit, dass es auch für den schmalen Geldbeutel eine gute Wahl ist.

Keine Lehrgangsgebühren und Lernmittelfreiheit

Obwohl die Kollegs nicht zwangsläufig in staatlicher Trägerschaft sind, ist das Abitur nachholen am Kolleg trotzdem kostenfrei. Lehrgangsgebühren werden prinzipiell nicht erhoben.

Hinzu kommt der Grundsatz der Lernmittelfreiheit, welcher dazu führt, dass auch Unterrichtsmaterialien, die für das Abitur nachholen notwendig sind, nicht käuflich erworben werden müssen. Stattdessen stehen sie als Leihgabe zur Verfügung und können über die gesamte Schulungszeit verwendet werden. Anschließend sind sie in gutem Zustand wieder zurückzugeben.

Diese Tatsache beschränkt die Auslagen für das Abitur nachholen am Kolleg auf ein Minimum. Einziger Wehrmutstropfen innerhalb dieses Konzepts ist, dass die verwendeten Lernmittel nicht mit eigenen Notizen versehen werden dürfen.

Kopierkosten und Studienfahrten

Obwohl die Kosten für das Abitur nachholen am Kolleg stark reduziert sind, sollte man dennoch wissen, dass im Rahmen dieser Bildung gewisse Auslagen nicht ausgeschlossen werden können. So dürfen Entgelte für das Anfertigen von Kopien erhoben werden. Außerdem ist es prinzipiell möglich, innerhalb des Abitur Nachholens am Kolleg an einer Studienfahrt teilzunehmen, welche zwar bezuschusst wird, trotzdem jedoch einen gewissen finanziellen Eigenanteil erfordert.

Keine Auslagen für Nachhilfen

Das Abitur nachzuholen ist nicht gerade einfach. Schon gar nicht für Erwachsene, die sich mitunter Jahre jenseits ihrer Regelschulzeit befinden. Da muss man wirklich aufpassen, dass man den schulischen Anschluss nicht verliert.

Glücklicherweise kann in diesem Zusammenhang der Nachhilfeunterricht helfen. Und auch in diesem Bereich hat das Kolleg eindeutig die Nase vorn. Denn innerhalb dieser zweiten Bildungswegform werden themenzentrierte Arbeitsgemeinschaften angeboten, die mitunter nachhilflichen Charakter annehmen und kostenfrei sind.

Problematische Lebensunterhaltssicherung

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. So auch beim Kolleg. Denn obwohl sich alles äußerst positiv anhört, gibt es bei dieser Art des Abitur Nachholens einen entscheidenden Knackpunkt: Das Kolleg ist eine Vollzeitschulform für Erwachsene und ermöglicht folglich die parallele Ausübung einer Berufstätigkeit nicht. Diese ist auch nicht gestattet, außer sie findet im nebenberuflichen Rahmen statt, was jedoch für das Bestreiten des Lebensunterhaltes nicht ausreichen dürfte.

An dieser Stelle treten öffentliche Leistungen auf den Plan. Denn ein Kolleg kann über ein elternunabhängiges BaFÖG bezuschusst werden, in der Regel jedoch erst ab der Einführungsphase, da die meisten Vorkurse noch nebenberuflich stattfinden und die volle Erwerbstätigkeit erlauben.

Außerdem ist das Kolleg eine der wenigen Weiterbildungsarten zum Abitur nachholen, welche den Weiterbezug eventueller Sozialleistungen ermöglicht. Dies liegt jedoch im Ermessen des zuständigen Sachbearbeiters der Arbeitsvermittlung.

Ablauf und Dauer eines Kolleg Abiturs

Das Kolleg ist strukturell an die gymnasiale Oberstufe angelehnt, was sich auch im Aufbau sowie im Zeitfaktor dieser Form des zweiten Bildungswegs zum Abitur nachholen widerspiegelt.

Doch eine Besonderheit zeichnet das Kolleg gegenüber den anderen Möglichkeiten aus und unterscheidet es ausdrücklich von den Alternativen des zweiten Bildungswegs: aufgrund der Unterscheidung in verschiedene Vorbereitungsstufen ist am Kolleg je nach vorheriger Qualifikation ein individueller Einstieg möglich. Dies bedeutet, dass nicht ein vollständiger Abiturlehrgang am Kolleg besucht werden muss, sondern mitunter verkürzte Modelle zur Auswahl stehen.

Der Aufbau im Konkreten

Das Abitur nachholen am Kolleg ist in der Regel in ein dreistufiges Modell untergliedert:

1. Vorkurs

Dieser dauert ein halbes Jahr und beinhaltet die Lerninhaltsvermittlung von Stoffen, die in der zehnten Klassenstufe eines Gymnasiums thematisiert werden und auf welche die späteren Abiturthemen aufbauen. In manchen Kollegs ist der Besuch des Vorkurses obligatorisch, andere wiederum bieten ihn fakultativ an. Er richtet sich insbesondere an Menschen, die keinen unmittelbaren Bezug mehr zu ihrer vorangegangenen Schulzeit haben und deshalb eine thematische Auffrischung benötigen. Für Menschen, deren höchste Schulbildung dem Hauptschulabschluss entspricht, ist der Vorkurs verpflichtend. In diesem Fall endet er mit einer Eignungsprüfung, deren Ergebnis über den Übergang in die Einführungsphase entscheidet. Eine Eignungsprüfung entfällt, insofern der Teilnehmer die Unterweisung in zwei Fremdsprachen während seiner Regelschulzeit nachweisen kann.

2. Einführungsphase

Die Einführungsphase am Kolleg ist an die gymnasiale Klassenstufe 11 des G9 angelehnt und dient der Vermittlung von neuen Lerninhalten, die Relevanz während der Qualifizierungsphase erlangen. Die Einführungsphase dauert in der Regel ein Jahr und ist nur dann entbehrlich, wenn vier beziehungsweise sechs Jahre Fremdsprachenunterricht oder das Vorhandensein der Fachhochschulreife nachgewiesen werden können.

3. Qualifizierungsphase

In der Qualifizierungsphase des Kollegs wird es genauso ernst wie in den Klassenstufen 12 und 13 des traditionellen G9s. Denn hier geht es darum, explizit den Abiturstoff zu vermitteln. Auch im Kolleg findet man dabei eine Themenspezifikation in sprachlich-künstlerich, gesellschaftswissenschaftlich oder mathematisch-naturwissenschaftlich.

Ebenso werden in dieser Phase

  • zwei Leistungskurse, die beide schriftliche Prüfungsfächer darstellen und
  • zwei Grundkurse, von denen einer schriftlich und der andere mündlich geprüft wird,

belegt werden müssen.

Die Abiturprüfung findet am Ende der Qualifizierungsphase in den Räumlichkeiten des Kollegs statt, welches häufig auch Prüfungsort für die Externenprüfungen ist.

Variable Dauer des Abiturs am Kolleg

Im Durchschnitt dauert ein nachgeholtes Abitur am Kolleg zwischen 3 und 3 ½ Jahren. Diese Zeit verteilt sich wie folgt:

  • Vorkurs: ½ Jahr
  • Einführungsphase: 1 Jahr
  • Qualifizierungsphase: 2 Jahre

Wird der Vorkurs als entbehrlich deklariert, so dauert das Abitur nachholen am Kolleg folglich bloß drei Jahre. Können ausreichende Fremdsprachenkenntnisse oder die Fachhochschulreife nachgewiesen werden, so entfällt auch die Einführungsphase und das Abitur kann binnen zwei Jahren nachgeholt werden.

Hausaufgaben und Arbeitsgemeinschaften

Da das Kolleg sozusagen als echte Schule für die erwachsene Zielgruppe deklariert ist, muss man sich auch mit schulischen Randbedingungen auseinander setzen. So wird man innerhalb des Kollegs Arbeitsaufträge als Hausaufgaben zugeteilt bekommen.

Gleichzeitig bietet das Kolleg jedoch auch eine überzeugende Unterstützung an. Innerhalb Arbeitsgemeinschaften können Lerninhalte gemeinsam erarbeitet oder vertieft werden. So sind Lernbarrieren jenseits der kostenpflichtigen Nachhilfe leichter zu überwinden. Außerdem sind in diese AGs auch freizeitrelevante Themen involviert, die einen Ausgleich zum Lernalltag schaffen sollen.

Das Bewerbungsverfahren am Kolleg

Die Einschreibung an einem Kolleg ist nur innerhalb einer festgesetzten Frist möglich, die von Jahr zu Jahr verschieden ist. Deshalb sollte man sich bei Interesse zuvor ausdrücklich über die Anmeldezeiten informieren.

Zur Anmeldung mitzubringen sind

  • ein ausgefüllter Bewerbungsbogen der jeweiligen Einrichtung,
  • ein Lebenslauf in tabellarischer Form mit Foto,
  • der Nachweis über den höchsten Schulabschluss sowie die Fremdsprachenunterweisung,
  • einen Beleg über die abgeschlossene Berufsausbildung oder die berufliche Tätigkeit,
  • Dokumente, welche auf anderem Weg die Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen belegen sowie
  • der Personalausweis.

Ist die Anwesenheit obligatorisch?

Da das Kolleg eine stark verschulte Institution ist, steht es den Teilnehmern nicht frei ob sie erscheinen oder nicht. Stattdessen ist die Anwesenheit Pflicht. Bei Fehlzeiten sind diese durch ein ärztliches Attest oder einen sonstigen Nachweis über die dringende Notwendigkeit des Fernbleibens vom Unterricht zu entschuldigen. Geschieht dies nicht, so können einzelne Fächer nicht benotet werden. Im schlimmsten Fall droht der Ausschluss aus dem Kolleg.

Dies sollte man im Vorfeld wissen, ehe man sich für das Abitur nachholen an einem Kolleg entscheidet. Denn der Vollzeitunterricht an diesen Bildungsstätten ist äußerst zeitintensiv.

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